Mittwoch 2. Juli 2025

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Jubiläum 2024

800 Jahre Minderbrüder in Österreich

Viele Jubiläen feiern wir in diesen Jahren anlässlich des Wirkens des hl. Franziskus.

Viele Jubiläen feiern wir in diesen Jahren anlässlich des Wirkens des hl. Franziskus. Seine Art nach dem Evangelium Christi zu leben hat die Menschen innerlich berührt. Viele haben sich ihm angeschlossen. Sehr schnell hat sich um Franziskus eine Schar von Brüdern gefunden, die den Menschen von der Liebe Gottes in Wort und Tat erzählen wollte. Sie haben sich von Assisi aus auf den Weg gemacht, um möglichst viele Ortschaften, so wie die Jünger Jesu, aufzusuchen. Schon zu Lebzeiten des Heiligen sind sie über die Alpen gegangen. Die historischen Quellen, wie die verlässliche Jordan Giano Chronik, bezeugen, dass sie schon 1221 in Deutschland Fuß gefasst haben.

 

Wann die Brüder in Österreich das erste Kloster gründeten, wissen wir mit einer historischen Sicherheit nicht. Nicht desto trotz gibt es eine lange Tradition, die auf einer Festschrift eines anonymen Minoriten zum angeblich 500-jährigen Gründungsjahr des ersten Minoriten Konvents in Wien, das Jahr 1224 festhalten möchte. Damals sollte der Babenberger Herzog Leopold VI sein, der die ersten Brüder nach Wien eingeladen hat. Dazu sollte er dem Heiligen aus Assisi persönlich begegnet sein und ihn um die Brüder für sein Herzogtum gebeten haben. Und Franziskus sollte ihm vier begabte und eifrige Brüder anvertrauen sollen, die auch namentlich in dieser Barockfestschrift aus dem Jahre 1724 genannt werden: Johannes von Piano del Carpine, Albert von Pisa, Martin von Mailand und Jakob von Treviso. Eine schöne Geschichte, die sich aber historisch durch keine Quellen belegen lässt.

 

Die ersten sicheren Quellen, die sich im Archiv des Minoriten Konventes befinden, ist eine Handschrift des Papstes Gregor IX vom 20. Juli 1230. Dieses Privileg „Quia proni sunt“ ordnet, dass die Bischöfe in ihren Diözesen jene Minoriten, die der Exkommunikation oder Irregularität verfallen seien, auf ihr Verlangen hin lossprechen und dispensieren sollen, sofern das Vergehen nicht so schwer sei, dass das Dispensieren nur dem Papst vorbehalten sein sollte. Dieses Dokument bezeugt, dass bereits 1230 der Wiener Konvent und wohl auch weitere Konvente existierten, die die Provinz Austria ausmachten.

 

Aus diesem Grund können wir mit ruhigem Gewissen im Jahr 2024 auf 800-jährige Geschichte der Minderbrüder dankend schauen. Ununterbrochen haben sie den katholischen Glauben in Wien durch ihr Wirken mitgelebt und mitgestaltet. Bis heute sind die drei Ordenszweigen: Kapuziner, Franziskaner und Minoriten in Wien tätig und bemühen sich als Söhne des hl. Franziskus das Evangelium zu leben und zu verkünden.

 

Dankgottesdienst mit Erzbischof Schönborn

 

Aus diesem Anlass möchten wir, Minoriten in der Alserkirche zu Wien am 13. Jänner 2024 um 11.00 Uhr ein Pontifikalamt mit dem Kardinal Dr. Schönborn als Danksagung für unser ununterbrochenes Wirken in Wien, auch wenn an verschiedenen Orten, feiern. Zu diesem Amt möchten wir alle herzlich einladen, die mit uns diese Freude teilen und feiern möchten.